Glaubwürdigkeit: Die vielleicht wichtigste Währung im Internet

Wenn ich ein Hotel buche, dann recherchiere ich recht sorgfältig, worauf ich mich da einlasse. Die Eigenwerbung des Hotels ist eine Sache. Wichtiger ist mir aber deren Glaubwürdigkeit. Deshalb lese ich mir erst die Kundenbewertungen auf den verschiedenen Portalen durch. Die liefern mir neben subjektiven Eindrücken auch noch Informationen über den tatsächlichen Stand der Dienstleistung. Wurde die tropfende Dusche schnell repariert? Gibt es frisches Obst zum Frühstück? Hört man die Nachbarn durch die papierdünne Zimmerwand? Ist der Strand wirklich nur fünf Minuten entfernt? Wenn die Informationen mit meinen Erwartungen übereinstimmen und ich sie für glaubwürdig halte, buche ich. Klar gibt es die selbst geschriebenen oder beauftragten Bewertungen. Aber die sind oft plump und fallen deshalb auf. Gegen den Detailreichtum der anderen Bewertungen kommen sie eigentlich nicht an. Außer man schaut nur auf die Anzahl der Sternchen. Wovon ich hiermit abrate.
Ähnlich ist es beim Kauf auf eBay, Amazon und Co. Auch hier geben die Bewertungen wertvolle, kaufrelevante Hinweise.

Wie verschafft man sich nun Glaubwürdigkeit?

Man kann zum Beispiel seine Kunden zu Wort kommen lassen. Bitten Sie Ihre Kunden doch einfach um eine Referenz. Veröffentlichen Sie die den Kernsatz aus der Referenz gut sichtbar auf Ihrer Website und vielleicht auch auf weiteren Werbematerialien. Nehmen Sie das Kundenlogo und den Firmennamen auf Ihre Referenzseite auf und lassen Sie sich noch eine Referenz für Xing geben.

Oder richten Sie ein Kundenforum auf Ihrer Website ein. Beantworten Sie dort Fragen und lassen Sie sich auf Lob und Kritik ein.
Kritik? Dazu komme ich noch.

Wenn über Sie geschrieben wird, vor allem in namhaften Medien, dann verlinken Sie die Veröffentlichung. Und wenn Ihre Produkte oder Dienstleistungen ein Gütesiegel bekommen haben, dann teilen Sie der Welt auch das mit. Auch unabhängige Studien können die Wirksamkeit und den Wert Ihrer Dienstleistung effektvoll untermauern.

Hatten Sie schon sehr viele Kunden für Ihre Dienstleistung oder haben Sie schon Unmengen von einem Produkt verkauft? Dann schreiben Sie das doch: „95 % unserer Kunden sind zufrieden, 80 % kommen wieder.“ „Bereits 450 Gewächshäuser verkauft und nur drei Reklamationen.“

Verschaffen Sie sich einen Expertenstatus. Stolpern die Internetleser immer wieder über Ihren Namen, wenn es um bestimmte Themen geht, dann scheinen Sie der Experte dafür zu sein.

Wie geht man mit Kritik um?

Wenn ein Kunde tatsächlich Kritik auf Ihrem Kundenforum oder auf Ihrer Facebook-Seite äußert, ist diese natürlich erstmal veröffentlicht. Wenn sich die Kritik häuft oder immer wieder am gleichen Aspekt entzündet, dann ist durchdachtes Krisenmanagement angesagt. Sind aber nur vereinzelte Kunden mit verschiedenen Dingen unzufrieden, dann entschärft eine konstruktive Reaktion Ihrerseits die Situation. Geben Sie dem unzufriedenen Kunden einen Tipp, wie es besser klappt, stellen Sie Missverständnisse richtig oder zeigen Sie sich kulant. Damit flößen Sie Neukunden das nötige Vertrauen ein, dass sie bei Ihnen an der richtigen Stelle sind, auch wenn einmal etwas schief läuft – was ja überall mal passiert.

Arbeiten Sie also an der Glaubwürdigkeit Ihres Unternehmens, Ihrer Produkte und Ihrer Dienstleistungen. Beziehen Sie dafür Ihre Kunden, unabhängige Dritte und die Möglichkeiten des Internets ein, zum Experten zu werden. Die Glaubwürdigkeit ist die vielleicht wichtigste Währung im Internet!