Is Yelp a help?

Die Bewertungsplattform Qype wurde kürzlich durch Yelp übernommen. Inbegriffen waren auch alle Bewertungen und alle User.
Yelp unterscheidet sich deutlich von Qype. Wo es bei Qype noch den Usern selbst überlassen wurde, Eigenwerbung und gefälschte Bewertungen zu entdecken und anzuprangern, übernimmt Yelp das selbst – mit erstaunlichen Auswüchsen.

In einigen Fällen lässt Yelp nur noch die schlechteren Bewertungen gelten, die positiven wurden einfach ausgegraut und weggelinkt. Sie sind nur noch mit einigem Eifer zu finden – in die Gesamtbewertung fließen sie nicht mehr ein.

Das ist natürlich bitter. Da sammeln Gastronomen jahrelang Bewertungen von zufriedenen Kunden und dann stehen sie in der Öffentlichkeit als wenig empfehlenswert da, weil nur noch die vereinzelt weniger oder auch komplett unzufriedenen Kunden zu Wort kommen.

Mir ist ein Fall bekannt mit 13 5-Sterne-Bewertungen (von fleißigen Qype-Usern) und einer einzigen 3-Sterne-Bewertung. Dreimal dürfen Sie raten, welche Bewertung übrig geblieben ist. Genau, die 3-Sterne-Bewertung. Und dagegen kann man nicht viel tun, außer wieder von vorn anzufangen, positive Bewertungen zu sammeln.

Aber warum greift Yelp zu solchen Methoden? Yelp-Gründer und CEO Jeremy Stoppelmann betont im Interview, dass die Verlässlichkeit der Bewertungen zentral sei. Im Yelp-Forum wird dieses Thema auch diskutiert. Eine Software entscheidet darüber, ob der User/Bewerter als vertrauenswürdig gilt oder nicht und demnach sein Beitrag gerechnet wird – oder eben nicht. Gut ist es wohl, wenn man als User viele „Freunde“ hat. Ausdrücklich weist Yelp darauf hin, dass das Schalten von Werbung keinen Einfluss auf die Bewertung hat. Sollte das ein Wink mit dem Zaunpfahl sein?

Kehrt man den Bewertungsplattformen jetzt lieber den Rücken? Das kann man ja gar nicht. Denn auch Kunden können einen Eintrag anlegen… Also greift man den Stier besser bei den Hörnern und kümmert sich aktiv um die Bewertungen von zufriedenen Kunden. Bei den unzufriedenen Kunden muss man unterscheiden. Trolle enttarnen sich oft selbst, auf die anderen geht man ein.

Der Umgang mit unzufriedenen Kunden kann eine richtig gute Werbung für ein Unternehmen sein!